Hexadecatetraensäure

Hexadecatetraensäure ist eine seltene, mehrfach ungesättigte Fettsäure mit 16 Kohlenstoffatomen und vier Doppelbindungen. Sie kommt vor allem in Algen und Meeresorganismen vor und entsteht teils auch im Körper aus anderen Fettsäuren. In üblichen Lebensmitteln spielt sie nur eine kleine Rolle. Forschende untersuchen, wie sie im Stoffwechsel wirkt, z. B. an Rezeptoren in Darm und Immunsystem.

Bezeichnung und Struktur

Hexadecatetraensäure (engl. hexadecatetraenoic acid, Abk. C16:4) ist eine poly-ungesättigte Fettsäure mit der Summenformel C16H24O2. Es existieren mehrere Isomere, u. a. 4,7,10,13-C16:4 (oft als 16:4(n-3) bezeichnet) sowie 6,9,12,15-C16:4. Datenbanken wie LIPID MAPS listen die verschiedenen Isomere samt Shorthand „FA 16:4“. LIPID MAPS – FA 16:4, PubChem 4,7,10,13-C16:4.

Vorkommen in Lebensmitteln

Natürliche Quellen sind vor allem marine Algen und daraus resultierende Meeresnahrungsmittel; in einigen Studien wurde 4,7,10,13-C16:4 in Grünalgen beschrieben. In gängigen Nährwerttabellen taucht C16:4 meist nicht separat auf, da die Gehalte gering und variabel sind. Für praktische Ernährungsempfehlungen bleibt der Beitrag zur Gesamtaufnahme von PUFAs daher klein. Hinweise: PubChem – Vorkommen in Ulva-Arten, Übersicht zu Lebensmitteln mit Fettsäuren auf naehrwertrechner.de.

Bildung im Körper

Ein Teil von C16:4 kann endogen aus längeren n-3-Fettsäuren durch Verkürzung (Peroxisomen) oder aus n-6/n-9-Vorstufen durch Desaturierung/Verkettung entstehen. Solche Zwischenschritte sind in der Lipidomik beschrieben und hängen von Enzymsystemen, Ernährungsmuster und Stoffwechsellage ab. Übersicht: LIPID MAPS Hintergrund.

Physiologische Effekte (Forschungsstand)

Für das Isomer 16:4(n-3) wurden Signalwirkungen an GPR120 (FFAR4) beschrieben, einem Rezeptor, der an Entzündungsmodulation mitwirkt. In experimentellen Modellen zeigte 16:4(n-3) eine ausgeprägte Signalaktivität; gleichzeitig gibt es Berichte über unerwünschte Wechselwirkungen im Kontext bestimmter Chemotherapien (präklinisch). Diese Ergebnisse sind hypothesenbildend und nicht als Ernährungsrat zu verstehen. Quellen: Houthuijzen 2017 – FASEB/PMC, FASEB Journal.

Ernährungsphysiologische Einordnung

Da C16:4 in der gewöhnlichen Kost kaum vorkommt, konzentrieren sich Empfehlungen weiterhin auf etablierte n-3-Fettsäuren wie EPA/DHA (Fisch) und ALA (Leinsamen, Raps, Walnüsse). Eine abwechslungsreiche Ernährung mit Fisch, pflanzlichen Ölen, Nüssen und Samen deckt die Versorgung mit relevanten PUFAs ab. Für konkrete Lebensmittelnährwerte und Fettsäureprofile dienen die Produktseiten auf naehrwertrechner.de als Orientierung.

Sicherheit und Supplemente

Für isolierte C16:4-Supplemente existiert derzeit keine allgemein anerkannte Empfehlung für die Allgemeinbevölkerung. Studien nutzen C16:4 vor allem als Forschungssubstanz. Personen mit Erkrankungen oder Therapien sollten Supplemente nur nach ärztlicher Rücksprache nutzen. Stoffdatenbanken: PubChem – 4,7,11,14-C16:4, HMDB – 4,7,10,13-C16:4.

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